Kekse und Popcorn für ein großartiges Kinoerlebnis

Wir verwenden Cookies, um den Service, die Inhalte und das Erlebnis zu optimieren und teilen Nutzungsinformationen mit Partnern für soziale Medien, Werbung und Analyse. Mit dem Klicken auf "Alle akzeptieren" wird der Verwendung von Cookies zugestimmt. Eine Entscheidung gegen die Verwendung von Cookies kann dazu führen, dass einige Funktionen der Webseite möglicherweise nicht verfügbar sind.
Filmplakat von The Woman in the Yard

The Woman in the Yard

85 min | Drama, Horror, Mystery | FSK 16
Tickets
Szene %1 aus %The Woman in the Yard
Szene %2 aus %The Woman in the Yard
Szene %3 aus %The Woman in the Yard
Szene %4 aus %The Woman in the Yard
Szene %5 aus %The Woman in the Yard
Ramona ist schwer krank und muss sich obendrein auch noch komplett alleine um ihren 14 Jahre alten Sohn Ben, die sechs Jahre alte Tochter Annie und das abgelegene Farmhaus auf dem Land, in dem die drei zusammen leben, kümmern. Als eines Tages plötzlich eine geheimnisvolle, komplett in Schwarz gekleidete Frau vor der Tür steht, muss Ramona allen Mut zusammennehmen und ihre letzten Kraftreserven aktivieren. Denn die Frau hat es auf das Leben ihrer Kinder abgesehen und nur Ramona ist da, um sie vor dieser finsteren Bedrohung zu beschützen.

Vorstellungen

Traumpalast Leonberg
Traumpalast Leonberg
Neue Ramtelstraße 2
71229 Leonberg (Württemberg)
HALL OF FAME Osnabrück
HALL OF FAME Osnabrück
Theodor-Heuss-Platz 6-9
49074 Osnabrück
Filmpalast Maxx Hameln
Filmpalast Maxx Hameln
Bahnhofsplatz 9
31785 Hameln
CineMotion Hoyerswerda
CineMotion Hoyerswerda
An der Mühle 2
02977 Hoyerswerda
Concerthaus Kino Brandenburg
Concerthaus Kino Brandenburg
Steinstraße 19
14776 Brandenburg an der Havel
Filmpalast Oranienburg
Filmpalast Oranienburg
Berliner Straße 40
16515 Oranienburg
Capitol Filmpalast Schleswig
Capitol Filmpalast Schleswig
Capitolplatz 4
24837 Schleswig
Union Filmtheater Prenzlau
Union Filmtheater Prenzlau
Friedrichstraße 21
17291 Prenzlau
Spectrum Kino Center Norderstedt
Spectrum Kino Center Norderstedt
Rathausallee 72
22846 Norderstedt
CineMotion Itzehoe
CineMotion Itzehoe
Hinter dem Klosterhof 6
25524 Itzehoe

Filmkritik

Das Anwesen im ländlichen Georgia könnte ein echtes Idyll sein. Doch die dringend benötigte Ruhe einer Familie, die sich in tiefer Trauer befindet, wird von einer unheimlichen Besucherin gestört. Im Garten der Familie taucht eine verhüllte Frau (Okwui Okpokwasili) auf. Von Kopf bis Fuß in eine schwarze Garderobe gehüllt, inklusive eines Gesichtsschleiers, hat sie auf einem antiken Stuhl Platz genommen und starrt schweigend in Richtung des Familienheims. Bis es ihr nach einer Weile plötzlich entfährt: „Heute ist der Tag!“

Auf sich selbst gestellt

Regisseur Jaume Collet-Serra inszeniert mit „The Woman in the Yard“ einen Horrorthriller, der um das versehrte Seelenleben der Protagonistin Ramona (Danielle Deadwyler) kreist. Der Familienmutter fällt es nach dem Unfalltod ihres Ehemanns schwer, den Alltag zu bewältigen. Morgens kommt sie nicht aus dem Bett, und auch tagsüber weiß sie nichts mit sich anzufangen. Das Elektrizitätsunternehmen hat der Familie sogar den Strom abgestellt, weil die Rechnungen nicht mehr bezahlt werden. Ihre Kinder, der Teenager Taylor (Peyton Jackson) und die kindliche Annie (Estella Kahiha), bräuchten eigentlich dringend ihre Mutter, um durch den Alltag zu kommen. Doch sie müssen sich zusehends auf eigene Faust durchschlagen.

Neben den seelischen Versehrungen in Folge des tragischen Unglücks leidet Ramona auch an den Folgen eines komplizierten Beinbruchs, der sie zum beschwerlichen Gang auf Krücken zwingt. Als plötzlich die fremde Frau auf dem Anwesen der Familie erscheint, gerät Ramona unter wachsenden Handlungsdruck. Sie unternimmt einen Versuch, die unheimliche Gestalt zur Rede zu stellen. Von da an eskaliert das Geschehen in dem knapp 90-minütigen Thriller, der sich in Stimmung, Atmosphäre und Look zunächst ganz anders ausnimmt als ein Horrorfilm. Das Geschehen spielt vollständig tagsüber. Warmes Sonnenlicht durchflutet das Familienanwesen. Die durchdachten Bilder von Kameramann Pawel Pogorzelski entfalten präzise, abwechslungsreiche Einstellungen. Ein stimmungsvolles Licht- und Schattenspiel dominiert die Leinwand, was in einem gewissen Kontrast zu Ramonas Gemütslage und auch ihrer physischen Heimsuchung in Gestalt der schaurig vermummten Figur steht.

Der Abgrund der Seele

„The Woman in the Yard“ hat die seelische Pein zum Gegenstand, den Abgrund, in den tiefe Trauer einen Menschen versetzen kann. Es geht um die Depression, welche die Mutter ergriffen hat, die eine regelrechte Heimsuchung darstellt, wie der tiefenpsychologisch grundierte Film zunehmend offenbart. Im Verbund mit der versierten visuellen Gestaltung, überzeugenden Darstellern und einer soliden Dramaturgie entwickelt sich der Film organisch auf den Höhepunkt zu, stürzt dann aber abrupt in die Konventionen der Horrorfilm-Trickkiste ab, inklusive Jump Scares und ähnlicher Geisterbahn-Tricksereien.

Die gar konventionell geratenen Szenen, die auf dem Speicher des Hauses der afroamerikanischen Upper-Middleclass-Familie spielen, stehen im krassen Gegensatz zur vorangehenden künstlerischen Gestaltung. Wo zuvor lichte Bilder in einem vielversprechenden Gegensatz zum düsteren Seelenleben der Hauptfigur standen, nähern sich Sujet und visuelle Gestaltung plötzlich auf wenig überraschende Weise an. Dem Film hätte zum Höhepunkt hin auch ein entschiedenerer dramaturgischer Zugriff gut angestanden. Im Finale setzt Collet-Serra auf eine symbolhafte Überhöhung der auf den konkreten Inhalt einer psychischen Erkrankung abzielenden Handlung. Gut möglich, dass „The Woman in the Yard“ damit den Nerv der Zeit trifft, in der äußeres Chaos die inneren Dämonen geradezu herauszufordern scheint.

Erschienen auf filmdienst.deThe Woman in the YardVon: Chris Schinke (11.4.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
Über Filmdienst.de Filmdienst.de, seit 1947 aktiv, bietet Filmkritiken, Hintergrundartikel und ein Filmlexikon zu neuen Kinofilmen aber auch Heimkino und Filmkultur. Ursprünglich eine Zeitschrift, ist es seit 2018 digital und wird von der Katholischen Filmkommission für Deutschland betrieben. filmdienst.de